Handchirurgie

Unser OP-Spektrum umfasst die chirurgische Behandlung der häufigsten Handerkrankungen.

Karpaltunnelsyndrom:


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Bei Karpaltunnelsyndrom handelt es sich um eine Nervenleitungsstörung am Handwurzelkanal. Greifschwächen, Kälte- oder Taubheitsgefühl, Kribbeln sowie Schmerzzustände in der Nacht oder beim Beugen bzw. Überstrecken der Finger können Hinweise auf diese Erkrankung sein. Ist die tunnelartige Röhre, die sich in der Tiefe zwischen Daumen- und Kleinfingerballenmuskulatur (Karpaltunnel) befindet, zu eng, entsteht ein Druck auf den Nerv, der zunächst vor allem in der Nacht erhebliche Schmerzen verursacht. Die Ursachen des Karpaltunnelsyndroms sind nicht eindeutig definiert. Diabetes, Gicht und eine rheumatische Grunderkrankung kommen ebenso in Frage wie chronische Entzündungen wie beispielsweise eine Verdickung der Sehnenscheide.

Schreitet das Krankheitsbild fort, leiden Betroffene vielfach an einem andauernden Taubheitsgefühl, das sich besonders auf Daumen, Zeige- und Mittelfinger ausdehnt. Die richtige Diagnose kann meist schon durch Schilderung der Beschwerden gestellt werden. Zusätzlich ist in aller Regel jedoch eine Untersuchung durch den Neurologen notwendig, bei der die Nervenleitgeschwindigkeit gemessen wird. Im fortgeschrittenen Stadium ist eine Operation der schnellste und wirksamste Weg, um sofortige Beschwerdefreiheit zu erreichen. Der kleine Eingriff ist unblutig und wird ambulant in lokaler Betäubung durchgeführt. Nach der Operation erfolgt eine Ruhigstellung der Hand durch eine Gipsschiene, die ca. eine Woche getragen werden muss. Die Beweglichkeit der Finger bleibt in dieser Zeit erhalten und sollte auch trainiert werden. Eine Vollbelastung der Hand wird üblicherweise nach vier bis sechs Wochen erreicht.

Schnellender Finger / Springfinger

Springfinger-13053949-DummyBei diesem Erkrankungsbild bleibt ein Finger entweder beim Strecken oder beim Beugen zurück und folgt dann unter Schmerz „springend“ den anderen. Ursache ist meist eine Überlastung der Sehne am Übergang der Hohlhand zum Finger. Bei längerem Bestehen wird der Sehnenknoten größer und die Bewegung ist zunehmend eingeschränkt.

Auch hier gilt, dass durch eine kleine ambulante Operation in lokaler Betäubung eine sofortige Beschwerdefreiheit erreicht werden kann. Dabei wird das enge Ringband, dass die Sehne umschließt, längs durchtrennt, so dass ein freies Gleiten der Sehne wieder möglich ist. Nach dem Eingriff wird ein fester Verband angelegt. Der operierte Finger kann sofort wieder ohne Schnappen und Springen bewegt werden. Nach zwei bis drei Wochen ist eine weitgehend normale Belastung der Hand wieder möglich.

Dupuytren`sche Kontraktur

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Dieses Krankheitsbild ist gekennzeichnet durch das Auftreten von Knoten und Strängen in der Handinnenfläche. Meist sind der vierte und fünfte Fingerstrahl betroffen. Typisch ist ein über mehrere Jahre dauernder und zunächst häufig schmerzloser Krankheitsverlauf, der zu einer zunehmenden Verkrümmung der Finger führt. Die genaue Ursache ist bislang unbekannt.

Eine Operation ist erst dann zu empfehlen, wenn eine deutliche Streckbehinderung besteht. Als Faustregel gilt, dass der Verkrümmungsgrad in einem Gelenk mindestens 30 % beträgt. Je nach Fortschritt der Erkrankung ist das Ausmaß des Eingriffs unterschiedlich. In einigen Fällen reicht es aus, einzelne bindegewebige Stränge zu entfernen, in anderen ist es notwendig, die gesamte Bindegewebsplatte der Handinnenfläche herauszutrennen. Zusätzlich müssen manchmal Verwachsungen im Bereich von Nerven, Gefäßen und Gelenkkapseln vorsichtig gelöst werden. Die chirurgische Behandlung der Dupuytren’schen Kontraktur ist im Vergleich zum Karpaltunnelsyndrom und Springfinger ein größerer Eingriff, der zum Teil unter stationären Bedingungen erfolgen sollte. Nach der OP werden die betroffenen Finger für ca. eine Woche mit einer Gipsschiene ruhiggestellt. Nach Entfernung wird ggf. eine krankengymnastische Übungsbehandlung verordnet.